Das ehemalige Kernland des Bergbaus und der Industrie ist mit 5,1 Millionen Einwohnern, die sich auf eine polyzentrische Struktur von 53 Gemeinden verteilen, immer noch der größte Ballungsraum in Deutschland. Seit den 1960er Jahren hat die Region einen beeindruckenden Strukturwandel durchlaufen und wichtige Kompetenzen im Bereich der grünen Technologien entwickelt, insbesondere im Bereich der Ressourceneffizienz.
Gleichzeitig wird das verbleibende verarbeitende Gewerbe immer noch von energie- und emissionsintensiven Branchen wie der Stahl- und Chemieindustrie dominiert.
Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt dagegen noch zurück, und das Verkehrssystem der Region ist stark auf den Straßenverkehr angewiesen. In dem Bestreben, "Europas grünste Industrieregion" zu werden, sind mehrere Kommunen im Ruhrgebiet im Bereich Wasserstoff aktiv, was als deutliches Zeichen für einen wachsenden Wasserstoffmarkt für das Ruhrgebiet verstanden werden kann.
Das Ruhrgebiet (im Bundesland Nordrhein-Westfalen gelegen) verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Herstellung, Verteilung und Nutzung von Wasserstoff, insbesondere in der (petro)chemischen Industrie. Die längste industrielle Wasserstoffpipeline Deutschlands (240 km) verbindet zudem die Chemiestandorte im Ruhrgebiet mit dem Rheinischen Revier. Die Umstellung des bisher emissionsbelasteten grauen Wasserstoffs auf grüne Quellen wird durch eine Vielzahl neuer Produktions- und Anwendungsmöglichkeiten für Wasserstoff ergänzt. Zu nennen sind insbesondere die Stahlindustrie, die Mobilität, die Erzeugung an ehemaligen Kraftwerksstandorten und die Quartiersversorgung.
In den genannten Bereichen sind bereits viele Akteure – von Großunternehmen über KMU bis hin zu Forschungseinrichtungen und Kommunen – auf dem Gebiet des Wasserstoffs aktiv. Es gibt viele weitere Akteure, die in die Wasserstoff-Wertschöpfungskette ("Wasserstoff-Ökosystem") eingebunden und miteinander vernetzt werden können.
Dies gilt für die Betreiber und Anwender der Wasserstofftechnologie ebenso wie für die Hersteller von Anlagen und Systemen und die Zulieferer von Komponenten. Die Entwicklung eines solchen integrierten Wasserstoff-Ökosystems wird von der Hydrogen Metropole Ruhr, der Wasserstoff-Koordinierungsstelle der Region, aktiv unterstützt, die von der Business Metropole Ruhr und dem Regionalverband Ruhr getragen wird.
Der Transition-Super-Lab-Ansatz schafft ein Umfeld, das zu Experimenten im Bereich Wasserstoff ermutigt, um die grüne Energiewende im Ruhrgebiet weiter voranzutreiben und den Übergang zur Klimaneutralität zu beschleunigen. Es bietet die Möglichkeit, innovative Projektideen zu entwickeln und neue Formen der Zusammenarbeit und Ko-Kreation zwischen verschiedenen Akteuren zu testen. Die Umsetzung des Transition-Super-Lab-Pilotprojekts wird von der Business Metropole Ruhr koordiniert. Durch die enge Anbindung an die Hydrogen Metropole Ruhr profitiert dieser Prozess von einem großen Stakeholder-Netzwerk und wichtigen Kompetenzen in der Region.
Die Vision des Transition Super Labs
Das Ruhrgebiet will die grünste Industrieregion in Europa werden.
Die Prinzipien der Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz sind die Stärken des Ruhrgebiets und werden die führenden Strategien gegen den Klimawandel sein.
Wasserstoff wird in der Region eine der Schlüsselenergien der Zukunft in Wirtschaft und Gesellschaft sein.
Ziel ist es, die Infrastruktur und die Industrie der Region auf integrative, kooperative und innovative Weise so umzugestalten, dass die Nutzung von Wasserstoff zusammen mit anderen erneuerbaren Energien wesentlich zur Klimaneutralität beiträgt.